S1520FB Saber Prestige

Produktkategorie

Gitarre

Firma

Ibanez

Produktname

S1520FB Saber Prestige - Flame Bubinga Top

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Technische Daten

1.) Body: Die berühmte Saber-Form, die 1987 zusammen mit den JEM, RG, Radius und Power Modellen vorgestellt wurde (ein fantastischer Ibanez-Jahrgang), ist im Grunde genommen Strat-förmig, jedoch extrem flach, mit komfortablen Wölbungen auf Vorder- und Rückseite sowie tiefen Cutaways. Hals und Vibrato sind in den Korpus gesenkt, so dass der Abstand zwischen Decke und Saiten sehr gering ist. Traditionsgemäss besteht der Saber-Korpus aus Mahagoni, und bei diesem Modell wurde ein wunderschön gezeichnetes Stück Bubinga-Furnier aufgeleimt. Zwar lautet die Bezeichnung "Flame Bubinga", ich würde sie aber eher als "Quilted Bubinga" bezeichnen. Die Maserung ist einzigartig und richtig dreidimensional; wenn man die Gitarre dreht und wendet, verändert sich das Aussehen fast wie bei einem Hologramm.

2.) Hals: 648mm/25.5" Mensur, 2-teilig Ahorn mit Bubinga "skunk stripe" Verstärkungsstreifen und abgewinkelter, angesetzter Kopfplatte. Diese weist ein Ebenholzfurnier mit eingelegtem Ibanez-Logo aus Perlmutt auf; ausserdem schwarzchromfarbene Gotoh-Mechaniken, Saitenniederhalter und Klemmsattel; keine Halsstababdeckung. Das Halsprofil namens "Wizard" ist sehr dünn (17mm im ersten Bund) und der Griffbrettradius sehr flach (430mm). Das Palisandergriffbrett ist sehr fein gemasert, beherbergt 22 extra gehärtete und perfekt abgerichtete Jumbo-Bünde und zeigt eine geschmackvolle Perlmutteinlage im 12. Bund. Ein beigefarbenes Binding (Holzimitat mit künstlicher Maserung) fasst Griffbrett und Kopfplatte ein und bietet schwarze Lagenmarkierungen. Der Hals ist ohne Konterplatte mit vier einzeln versenkten Schrauben an den Korpus montiert, wobei die Kanten stark abgerundet sind, um den Zugang zu den hohen Lagen zu erleichtern. Dies bezeichnet Ibanez als All Access Neck Joint (AANJ).

3.) Pickups und Elektronik: Zwei von DiMarzio/USA hergestellte Ibanez-Humbucker aus der Quantum-Serie, QM1 am Hals und QM2 am Steg, kommen in chromschwarzen Rähmchen zum Einsatz. Ich habe erfahren, dass diese Tonabnehmer den DiMarzio-Modellen Air Norton (Hals) und Steve Special (Steg), die auch auf den Ibanez John Petrucci-Gitarren zu finden sind, nachempfunden sein sollen. Die Elektrik besteht aus einem 5-Weg-Schalter, 1xVolume und 1xTone. Der 5-Weg-Schalter bietet in Position 2 und 4 ausgeklügelte Split-Schaltungen.

4.) Hardware: Das Ibanez Lo-Pro EDGE Vibrato, hier in Cosmo Black, ist nach Meinung vieler Experten die wohl beste Floyd Rose Variante auf dem Markt. Dazu gehört ein rostfreier Vibratohebel -- sehr reizvoll und untypisch, denn Ibanez liefert normalerweise einen schwarz lackierten. Die Potiknöpfe und Kopfplatten-Hardware sind ebenfalls Cosmo Black. Als Gurtknöpfe wurden arretierbare Gotoh "Free Lock Buttons" verwendet; wo man wie bei den Schaller Security Locks die mitgelieferten Gegenstücke am Gurt befestigt.

5.) Mitgeliefertes Zubehör: Gigbag, Gotoh Free Locks, Werkzeugsatz, Gebrauchsanweisung, Garantiekarte.

Kommentar

Bei Saber-Gitarren (wie auch meiner 1987er 540S) bin ich immer wieder erstaunt, wie ein Korpus mit so geringer Holzmasse einen so fetten Sound erzeugen kann. Dieser ist recht ausgeglichen, sehr lebendig und vielfältig, wobei der Halstonabnehmer für die runden jazzigen Klänge und der Stegpickup für die bissigen verzerrten Leadsounds zuständig ist. In den Schalterpositionen 2 und 4 kommt glockige Brillianz zum Vorschein - ideal für cleane Einstellungen. Der 5-Weg-Schalter für die beiden Humbucker ist natürlich klanglich kein Ersatz für den Single-Coil in der Mittenposition bei HSH, HSS oder SSS-Konfigurationen, aber dennoch eine clevere Lösung.

Selbstverständlich kann man trotz Mahagoni von einer Saber nicht erwarten, exakt wie eine Les Paul zu klingen, weil diese wohl annähernd doppelt soviel Holzmasse hat (was bei weitem nicht der einzige Unterschied ist...). Dennoch haben Sabers einen eigenständigen, überraschend voluminösen und vielseitigen Klang mit Persönlichkeit. Das geringe Gewicht und die Ibanez-typische fantastische Bespielbarkeit tragen ebenfalls zum guten Gesamteindruck bei.

Hinsichtlich Verarbeitungsqualität kann ich diesem S1520FB Exemplar nur eine sehr gute Note geben. Im Gegensatz zu manchen RGs der letzten Jahre, die ich in der Hand hatte und wo ich fast jedesmal einen Mangel festgestellt habe, haben sich die Ibanez-Jungs diesmal nicht lumpen lassen.

An dieser Gitarre gefällt mir die wunderschöne Bubinga-Decke und der seidig-weiche Hals am besten. Auch die direkte Ansprache, das Sustain, der flache Korpus und die tolle Bespielbarkeit machen es mir manchmal schwer, die S1520FB wieder aus der Hand zu legen. Eine tolle Gitarre und ein tolles USA-Souvenir für mich. Den offiziellen Listenpreis halte ich jedoch für übertrieben, deswegen gibt's als Bewertung für das Preis/Leistungs-Verhältnis nur eine "3".

Die in Deutschland erhältliche S1540 mit geflammter Ahorndecke und HSH-Bestückung steht bestimmt in allen Aspekten meiner S1520FB in nichts nach...also "go for it"!