Produktkategorie |
Gitarre |
Firma |
Framus |
Produktname |
Diablo Custom |
Getested von: |
Oliver Pfänder |
E-Mail: |
gitarrero@gmx.de |
Gesamtnote: |
1 |
Soundbeurteilung: |
1 |
Handling: |
3 |
Preis - Leistung: |
1 |
Gekauft für (DM): |
1.850 |
Kommentar: |
Erfahrungsbericht/Test Framus Diablo Custom Honey Violin Stain Highgloss Finish Listenpreis knapp DM 2.500,00 gekauft fuer DM 1.850,00 im September 1999 bei Musikstudio Schumacher, Ulm/Donau Meine Framus Diablo Custom wurde 1998 in derselben Fabrik in Markneukirchen in Sachsen hergestellt, wo auch die weltberuehmten Warwick-Baesse gebaut werden. Ein Teil der "groben" Holzarbeiten wird angeblich ueber die Grenze in die Tschechei verlagert. 1.) Body: Strat-foermig, 2-teilig Swamp Ash (Sumpfesche) mit gewoelbter, 2-teiliger bookmatched Flame Maple (Riegelahorn) Decke. Ich wuerde die Decke anhand ihrer Maserung als AA einstufen; mit einigen sehr schoen gezeichneten Stellen und einigen vergleichsweise normalen. Die transparente Farbe namens Honey Violin Stain sieht tatsaechlich honigartig aus, geht etwas in Richtung Bernstein, ist sehr warm und angenehm fuers Auge und betont die Maserung sehr gut. Insgesamt ein sehr schoener Look. 2.) Hals: 1-teiliger Flame Maple Hals (Riegelahorn), sehr schoen gemasert, "bolt-in" Befestigung, Oel und Wachs Finish. Ziemlich dickes Profil, mit 21mm Dicke am ersten Bund, zum Korpus hin stark zunehmend. 25.5" Fender-Mensur, 22 Medium Jumbo Bundstaebchen auf einem Indian Ebony (indisches Ebenholz) Griffbrett mit interessanten Einlagen. 3.) Pickups und Elektronik: Framus by Seymour Duncan HSH Konfiguration (HSS-Fraesungen): Jeff Beck am Steg, SSL-1 reversed in der Mitte, Hot Rails in Halsposition. Passive Schaltung mit 5-Wege-Schalter, 1 Volume, 1 Tone-Poti, 1 push/pull Poti zum Splitten der Humbucker. 4.) Hardware: Chrom, 3/3 Schaller M6 Mechaniken, Wilkinson Vibrato, Schaller Potiknoepfe mit Positionsmarkierung und Schaller Security Lock Gurtknoepfe. 5.) Mitgeliefertes Zubehoer: Deluxe Gigbag by Warwick, Werkzeug, Garantiekarte. Da ich hinsichtlich Stimmstabilitaet sehr kritisch bin, war es notwendig, die non-locking Mechaniken gegen Schaller Top-Mount Locking Mechaniken auszutauschen. Der selbstschmierende Sattel hingegen liefert gute Dienste; vor allem, wenn man durch kleine Tropfen Ballistol in die Kerben die Reibung nochmals reduziert. Ballistol macht sich ab und zu auch gut am Wilkinson-Vibrato, denn die dort eingesetzten Inbusschrauben sind leider nicht rostfrei; ebensowenig die Grundplatte. Mit der Werkseinstellung war ich wie immer nicht zufrieden. Als erstes habe ich meine persoenliche Saitenstaerke und -marke aufgezogen und musste daher natuerlich, auch um meine (zugegeben etwas hohe) Saitenlage zu erreichen, ziemlich viel "rumschrauben". Dabei stiess ich aufs erste von zwei Problemen: die Federkammer war scheinbar nicht tief genug gefraest; als ich das Vibrato hoeher schraubte, hingen beim Runtertremolieren die Federn an der Kante fest und verursachten einen komischen Klang. Ich musste drei Kerben ins Holz feilen, damit die Federn frei agieren koennen. Das zweite Problem war die Vibratofraesung selbst. Es war bei paralleler Einstellung der Tremolo-Grundplatte zum Korpus unmoeglich, mehr als zwei Halbtoene nach oben zu tremolieren, da der Block ans Holz anstiess. Auch das "Flattern" beim ploetzlichen Loslassen des Hebels war nicht machbar. Ich bin dann hergegangen, habe erneut die Feile geschnappt und habe etwas Holz auf der pickupseitigen Kante der Fraesung entfernt. Danach funktionierte alles wunderbar. Darum gibt's beim "Handling" nur die Note 3. Der Sound der Gitarre ist sehr kraeftig und vielseitig, mit einer Menge Obertoenen, Brillianz, "Fleisch" und viel Sustain. Flageolets kommen ueberall und sehr leicht zum Vorschein. Die beiden Humbucker sind absolut brummfrei in allen Verstaerkereinstellungen; der Halspickup singt wie ein PAF und der Steg-Humbucker kann auch mal richtig losbruellen. Im Clean-Bereich machen sich die Humbucker gesplittet besser, besonders in Kombination mit dem Single-Coil in der Mitte. Die Zwischenpositionen klingen wunderbar fuer crispe Rhythmus-Sounds. Mein Lieblingsfeature an dieser Gitarre ist der Hals, da mir nicht nur die Optik, sondern auch das seidige Feeling des Oel/Wachs-Finish sehr gut gefaellt. Uebrigens darf man sich von dem Markennamen Framus nicht irrefuehren lassen, denn mit den kuriosen, mehr oder weniger Billig-Instrumenten aus den 50er/60er-Jahren hat die vor einigen Jahren wieder zum Leben erweckte Marke Framus nichts zu tun. Bei den neuen Framus-Gitarren handelt es sich um professionelle Instrumente, die genau wie ihre "Brueder" (die Warwick-Baesse) hoechsten Anspruechen genuegen und gleichzeitig ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhaeltnis bieten. Auch der Kundenservice ist hervorragend; z.B. wurden meine Fragen im Vorfeld des Kaufs vom Leiter der Entwicklungsabteilung persoenlich geduldig, ausfuehrlich und sehr freundlich beantwortet. Daher gibt's hier als Gesamtnote eine 1 und ich setze ich die Framus Renegade Custom (Tele-Variante) ganz oben auf meine Wunschliste; sozusagen als Partnerin fuer die Diablo. Oliver Pfänder, 30. Juli 2000 |
Links: | Warwick History |
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