Bevor es losgeht:
Die Workshopartikel auf www.griffbrett.de beschreiben Schritt für Schritt, wie man kleine oder auch größere Modifikationen an seinem Equipment vornimmt. Die Artikel sind so aufgebaut, dass auch Laien nicht verzweifeln. Solltet Ihr euch nicht ganz sicher sein, ob Ihr etwas schafft, unterhaltet Euch lieber nocheinmal vorher mit einem Profi Eures Vertrauens. Natürlich können wir keinerlei Verantwortung für jegliche Schäden an Euerer Ausrüstung übernehmen. Ihr arbeitet auf eigene Gefahr.
In diesem Workshopartikel beschreibe ich wie man einen Satz neue Saiten aufzieht. Eigentlich sollte man meinen das wäre nicht so schwer, ich sehe aber doch oft genug Gitarren auf denen die Saiten falschrum oder zu kurz aufgespannt sind. | ||||
Werkzeug | Wo besorgen ? | |||
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Thomann | |||
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Eine Kombizange tuts zur Not auch | |||
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zum Putzen | |||
Material | Wo besorgen ? | |||
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Neue Saiten sind nie schlecht |
Zu aller erst müssen mal die alten Saiten runter. Dazu am besten mit der Saitenkurbel die Saiten runterkurbeln und die gelockten Enden abzwicken. Bei der E-Gitarre kann man die Saiten dann einfach nach hinten rauszeihen. Bei Westerngitarren muss man evtl. die Bridgepins entfernen. Das geht mit einer Zange und einem Tuch dazwischen. Oder man fasst durch das Schallloch und drückt sie von innen raus.
Nun ist der richtige Zeitpunkt gekommen um die Gitarre zu reinigen und zu pflegen. Mehr dazu hier.
Wenn dann alles glänzt und glitzert kann man sich daran machen die neuen Saiten aufzuziehen. Zuerst muss man die Saiten in der Bridge verankern. Ich teile das jetzt mal auf.
Konzertgitarre
Bei der Konzertgitarre mit Naylonsaiten wird das Saitenende durch die Brücke gefädelt und dann von hinten um die Saite gewickelt.
Westerngitarre
Bei der Westerngitarre werden Saiten mit sogennanten Ballends verwendet. Dieses Ballend wird in der Bidge mit dem Bridgepin festgekeilt. Dabei sollte man darauf achten das das Ballend zwischen Bridgepin und Bridge klemmt und nicht unten am Bridgepin anliegt. Sonst schiesst das selbige beim Spannnen der Saite unwillkürich wieder raus (s. Abb.).
E-Gitarre
Bei E-Gitarren werden auch Saiten mit Ballends verwendet. Hier wird die Saite meist entweder von unten oder hinten duch die Brücke bzw. das Tremolosystem gesteckt und ist damit fest verankert.
So, wenn nun alle Saiten fest in der Brücke sitzten, können wir eine Saite nach der Anderen auf die Wirbel aufwickeln. Dabei sollte man zuerst darauf achten, dass man die Saiten richtig herum aufwickelt. Die Saite sollte durch Drehen gegen Uhrzeigersinn am Wirbel gespannt werden. Die Saite durch das Loch in der Mechanik stecken und aufwickeln. Es sollten immer mindestens 3-4 Wicklungen zustande kommen. Dies ist vor allem bei den Bassseite nötig damit genügent Druck auf den Sattel zustandekommt. Auch bei den dünnen Saiten sollte man an Wicklungen nicht sparen. Umso mehr Wicklungen auf der Mechanikachse liegen umso höher ist die Reibung, die Saite sitzt also fester auf der Achse. Die Gitarre verstimmt sich dann nicht so leicht. Die Abschätzung der Länge ist ein bisschen Übungssache. Ich mache das bei meiner Strat immer so: Die Saite duch das Loch stecken und dann soweit ziehen das die Saite bis zu oberen Rand des Korpus reicht (s. Abb.) So ausgemessen hauts dann meist mit den Wicklungen hin.
Wenn dann alle Saiten sitzen kann man sich ans Stimmen machen. Die Saiten erstmal grob in die richtige Tonhöhe bringen und dann vorsichtig mit zwei Fingern dehnen (dran ziehen). Fabrikneue Saiten dehnen sich nämlich immer etwas aus wenn sie zum ersten mal gespannt werden. Dann nochmal stimmen ein bisschen spielen und dann nochmal stimmen. Danach sollten die Saiten einigermaßen stabil sein und sich nicht zu sehr verstimmen. Vor einem Auftritt würde ich diese Aktion jedoch ein paar Tage vorher duchführen um absolut sicher zu gehen.