Will man sich seinen ganz individuellen Korpus anfertigen, steht am Anfang die Wahl des Holzes. In dem folgenden Artikel will ich etwas über Hölzer, Klangeigenschaften und einige recht interessante Korpusformen erzählen.
Jedes Holz hat eine andere Konsistenz und unterscheidet sich so in Verarbeitung und Klangeigenschaft. Ich gebe nun einen kurzen Überblick in “handelsüblichen” Hölzer.
Erle (Alder) | voller Klang |
Esche nördl. (Northern Ash) | klarer Ton mit gutem Sustain |
Esche südl. (Southern Ash) | klarer, warmer, voller Klang |
Bassholz (Basswood) | voller Klang, ähnlich wie Erle |
Koa (Koa) | voller Ton |
Mahagony (Mahagony) | warme, volle Toncharakteristik, tiefer, weicher Ton |
Ahorn (Maple) | klarer Ton |
Wahlnuss (Walnut) | hartes Holz mit klarem, süßem Ton |
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Esche ist ein sehr dichtes, hartes, schweres Holz. Seine Farbe ist braun mit weißer Maserung. Da dieses Holz in der Bearbeitung ralativ einfach zu handhaben ist, setzte es sich nicht nur für Baseballschläger und Hammergriffe durch, sondern konnte sich durchaus in der Gitarrenindustrie behaupten. Esche, gleichermaßen wie Erle, ist eines der meistverarbeitesten Hölzer überhaupt. Nicht all zu letzt, weil ein großer Gitarrenkonzern (Fender) überwiegend darauf zurückgriff. Erle war in den 50er Jahren wegen der billigen Anschaffungskosten bei Fender der Renner. Später stieg man überwiegend auf Esche um. Heute sind beide Holzarten gleichermaßen vertreten.
Bei Mahagony gibt es zwei verschiedene Arten. Honduranisches und afrikanisches. Mahagony aus Hondura hat eine golden-braune Färbung, wogegen afrikanisches eine rötlich-braune Färbung hat. Gibson verwendes dieses Holz liebend gern. Nicht zuletzt deswegen, weil Mahagoni seine wahre Schönheit preis gibt, wenn es hochglanzpoliert wird.
Bei der Form des Korpus gibt es eigentlich so gut wie keine Regeln. Bei Solidbody-Gitarren ist erlaubt, was gefällt. Man sollte nur darauf achten, daß der Hals gerade im Korpus sitzt. Welche ungewöhnliche Formen bei solchen Korpi entstehen können, sieht man am besten bei den Gitarren von Steve Vai. Da gibt es über herzförmige Gitarren, über Wolken oder Flammen, bis hin zum Blitz alles, was das Herz begehrt. Ist man handwerklich sehr begabt, und besitzt zufällig einen Dremel, kann man es auch unserem Kollegen McSwain gleichtun.
Bei Semi-Akkustik Gitarren sieht die Sache da schon etwas anders aus. Hier ist die Korpusform wesentlich mehr entscheidend. Also setzt sich so ein Korpus aus der Decke und dem Rücken zusammen. Hierbei verwendet man gerne verschiedene Hölzer. Das hat einen zusätzlichen optischen Reitz. Teilweise werden die Gitarren, die ja innen hohl sind, mit einem massiven Holzblock versehen. Somit verringert man den Hohlraum und kann ein unangenehmes Feedback vermeiden (z. B. Epiphone Flame Kat).